Als Konfuzius nach Europa kam: Die Auseinandersetzung der frühen Chinamissionare mit den Lehren des Kong Qiu und deren Rezeption in Europa
Kategorie: Vorträge und Lesungen
CIUB-Vorträge: Übersetzungen
Als Konfuzius nach Europa kam: Die Auseinandersetzung der frühen Chinamissionare mit den Lehren des Kong Qiu und deren Rezeption in Europa
PD Dr. Dorothee Schaab-Hanke
Als die ersten Missionare im 17. Jahrhundert China erreichten und versuchten, dort das Christentum zu verbreiten, stießen sie alsbald auf jenen Kong Qiu (551–479 v. Chr.), den sie sodann unter dem Namen „Konfuzius“ latinisierten. Im Bestreben, mit den Angehörigen des chinesischen Kaiserhofs und der Beamtenschaft in einen fruchtbaren Dialog zu kommen, begannen die Missionare, sich intensiv mit dieser Persönlichkeit auseinanderzusetzen, die ihm zugeschriebenen Werke zu übersetzen und auszuloten, wie er und seine Lehre sich möglicherweise mit der christlichen Mission in Einklang bringen ließe. Diese Bemühungen führten allerdings bald zu einem Konflikt, der unter dem Begriff „Ritenstreit“ bekannt ist. Dieser wurde rasch auch in Europa wahrgenommen, und es entstandenen zahlreiche Werke, die nicht nur verschiedene Aspekte dieser über hundert Jahre andauernden Auseinandersetzung reflektieren, sondern auch die Person jenes „Konfuzius“ in unterschiedlichen Facetten zeigen.
Mit dem Ritenstreit kam eine wichtige und fruchtbare Etappe chinesisch-westlicher Begegnung zwar vorerst zu einem jähen Ende, doch wurde dieses Ende in Europa zugleich der Ausgangspunkt für andere, neue Formen der Beschäftigung mit China und seinem berühmtesten Vertreter, wie dieser Vortrag mit ausgewähltem Bildmaterial belegen möchte.
- geboren 1962 in Darmstadt
- 1981–1989 Studium der Sinologie in Hamburg
- 1983–1984 Studienaufenthalt als Stipendiatin des DAAD in Jinan (Shandong)
- Magisterabschluß 1989 [Titel der 1988 eingereichten Magisterarbeit: „Das Qincao: Beginn einer Ideologie?“]
- 1989–1993 Arbeit an der durch ein Stipendium der Universität Hamburg geförderten Promotionsschrift „Die Entwicklung des höfischen Theaters in China zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert“; Disputation 1994
- 1994–1995 Aufenthalt in Taiwan
- 1996–2002 wissenschaftliche Assistentin am Seminar für Sprache und Kultur Chinas der Universität Hamburg
- 2001 Gastdozentin an der Taiwan National University, Taipei; 2002–2004 Arbeit an der Habilitationsschrift zum Thema „Die Macht des Schreibers (shi 史): Geschichtsschreibung und Exegese im Shiji„
- 2004 Habilitation und Verleihung der Venia Legendi
- 2005–2006 Postdoc research fellow an der Katholieke Universiteit, Leuven
- 2007 Gründung des OSTASIEN Verlags, Gossenberg, zusammen mit Martin Hanke
- 2008 Vertretungsprofessorin an der Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg
- 2010-2011: Lehrbeauftragte am sinologischen Institut der Universität Würzburg
- seit 2015: Herausgabe der Zeitschrift Journal of Asian History, zusammen mit Prof. Dr. Achim Mittag, Universität Tübingen
- seit 2015: Herausgabe der Zeitschrift ORIENTIERUNGEN, zusammen mit Berthold Damshäuser, Ralph Kauz und Li Xuetao
- ab dem SS 2018 Lehrbeauftragte am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Bamberg mit dem Unterrichtsschwerpunkt Beziehungen zwischen China und Europa in der frühen Neuzeit.
In ihrer Forschung befaßt sie sich mit Themen der Kultur- und Geistesgeschichte des älteren China.
Mehr Informationen zur Vortragenden finden Sie hier.
Sprache |
Deutsch |
Zeit |
20. März 2018, 18:30-20:00 |
Ort |
Confucius Institute at the University of Basel |
Eintritt |
Frei |