«Amerika im Visier» (Kino-Event)
Kategorie: Filme
Farce nach einem sowjetischen Theaterstück von Vladimir Dichovicnij und dem bekannten Drehbuchautor Moris Slobodskoj.
Mit einer Einführung von Dr. Isabel Wolte.
China 1952, 67 Min. Schwarz-weiss, Mandarin/d
Mr. Butler (Shi Hui), Aktienmakler in New York, wittert durch den Fensterputzer, der seinen Selbstmord vorbereitet, neue Einnahmequellen, in dem er dessen Tod medial zu vermarkten versucht. Herrliche Karikatur der amerikanischen kapitalistischen Gesellschaft, die zur Gänze in Shanghai gedreht wurde und in der die «Amerikaner» ausschliesslich von Chinesen dargestellt werden. Die Lebensnähe der Figuren ist speziell Regisseur Huang Zuolin (1906-1994) zu danken, der sein Studium der Theaterwissenschaften in den USA und England absolvierte. Nach seiner Rückkehr nach China prägte er das Theater- und Filmschaffen Shanghais vor allem in den 1940er- und 1950er-Jahren bis zur Kulturrevolution.
Amerika im Visier ist der erste Film in der Filmreihe «Drei Generationen Film» des Konfuzius Institut Basel zu Ehren der Familie Huang Zuolins: Seine Tochter Huang Shuqin (geb. 1939) gilt als die erste Regisseurin Chinas, die in ihrem Werk der Frau und ihrer inneren Welt eine Stimme gab. Ihr Sohn, Zheng Dasheng (geb. 1968) ist Vertreter der jüngeren Generation von intellektuellen Filmemachern, der Experiment mit solidem Können verbindet. Die Filmreihe «Drei Generationen Film» wird mit Werken von Huang Shuqin und Zheng Dasheng im März und April fortgesetzt.
Isabel Wolte kam über ihre Mutter Ursula Wolte, die 1991 die erste Retrospektive mit 40 chinesischen Filmen nach Wien gebracht hatte, zum chinesischen Film. Sie doktorierte 2009 an der Beijing Film Academy über Adaptionen von Weltliteratur im chinesischen Film und lebt heute in Wien und Peking. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit ist sie als Beraterin für österreichisch-chinesische Koproduktionen tätig.
Isabel Wolte hat die Shi-Hui-Retrospektive für das Filmpodium Zürich kuratiert, die Kurztexte verfasst und die deutschen Untertitel erstellt. Sie wird am 21. Februar vor der Aufführung von Mein Leben eine Einführung in Shi Huis Schaffen geben und am 21. und 22. Februar drei weitere Filme präsentieren; Details siehe Programmübersicht.
Tickets (via Stadkino)
Zeit | 19. Februar 2019, 18:30 |
Ort / Ticket | Stadtkino Basel |
Infos | China 1952, 67 Min. Schwarz-weiss |
Sprache | Mandarin mit deutschen Untertiteln |
Von und mit |
Regie: Huang Zuolin, Shi Hui, Ye Ming Buch: Huang Zuolin, nach einem Theaterstück von Wladimir Dychowitschni, Moris Slobodskoi Kamera: Huang Shaofen, Zhang Xiling, Xu Yi Mit: Shi Hui, Lin Zhen, Yu Fei |