Chinesische Mystik – der frühe Daoismus des Laozi und des Zhuangzi
Kategorie: Vorträge und Lesungen
CIUB-Vorträge
Chinesische Mystik – der frühe Daoismus des Laozi und des Zhuangzi
Prof. Dr. Stephan P. Bumbacher
Von der Wissenschaft (in Ost und West) die längste Zeit völlig übersehen, hatte sich in China über ein Jahrtausend vor dem Chan- (Zen-) Buddhismus für kurze Zeit eine eigentliche Mystik entwickelt. Die darin gemachten meditativen Erfahrungen fanden ihren Niederschlag u.a. in zwei der bedeutendsten philosophischen Schriften des Alten China, dem Lao zi (Alter Meister), auch Daode jing (Schrift des Dao und seiner innewohnenden Kraft) genannt, und dem Zhuang zi (Meister Zhuang), auch bekannt unter dem Titel Buch vom südlichen Blütenland.
Die von den anonymen Autoren erlebten aussergewöhnlichen Zustände fanden ihren Niederschlag in den beiden Schriften u.a. in einem völlig neuen Verhältnis zum Tod, in der Relativierung, ja sogar Umwertung, der traditionellen Wertvorstellungen, einem veränderten politischen Verständnis und einem neuen Verhältnis zur Natur.
Der Vortrag wird zunächst den politisch-geschichtlichen Hintergrund darstellen, vor dem diese Texte entstanden sind, und dann auf die wesentlichen Aspekte und Inhalte eingehen und so versuchen, diese altchinesische Mystik zu rekonstruieren. Denjenigen HörerInnen, welche mit westlichen mystischen Texten vertraut sind, etwa mit den Predigten des Meisters Eckhardt, werden gewisse parallele Erscheinungen nicht entgehen.
Professor Bumbacher ist Lehrbeauftragter für Religionswissenschaft mit Schwerpunkt im Bereich Asien. Seine Forschungsschwerpunkte sind:
- Systematische und vergleichende Religionswissenschaft
- Religionsgeschichte Asiens (insbesondere indo-chinesischer Raum)
- Religionsinteraktionen
Sprache |
Deutsch |
Zeit |
25. September 2014, 18:30-20:00 |
Ort |
Confucius Institute at the University of Basel |
Eintritt |
Frei |