Gleichheit, Dominanz und Differenz: Chinesische Frauenliteratur im 20. Jahrhundert
Kategorie: Vorträge und Lesungen
CIUB-Vorträge über das moderne China
Gleichheit, Dominanz und Differenz: Chinesische Frauenliteratur im 20. Jahrhundert
Justyna Jaguścik, M.A.
Die Referentin ist Doktorandin am UFSP Asien und Europa an der Universität Zürich. Sie hat Soziologie und Sinologie in Warschau studiert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind zeitgenössische chinesische Frauenliteratur, Frauenbewegung und Feminismusrezeption in China.
Das Ziel des Vortrags ist es, die moderne Frauenliteratur Chinas vorzustellen. Dazu wird das 20. Jh. aus der Perspektive der schreibenden Frauen nacherzählt. Diese wagten es, sich in ihren eigenen literarischen Räumen neu zu erfinden und dokumentierten so die Suche nach einem individuellen Weg zwischen Ideologie und Subversion.
Die „Frauenfrage“ gehörte auch in China zu den herausragenden Themen, die den Übergang in die Moderne prägten. Die revolutionären Feministinnen der ausgehenden Kaiserzeit vereinten patriotische Ideale mit denen der Frauenemanzipation in ihren Schriften. Am Anfang des 20. Jhs. erkundigten zahlreiche Autorinnen Bereiche der Lebenswelt, die bis dahin kaum Platz in der Literatur fanden. Später thematisierten sie nicht selten ihre Enttäuschung mit der maoistischen Auffassung von Geschlechtergleichheit.
Nach 1978 ermöglichte die kulturelle Öffnung Chinas eine Dekonstruktion der mythologisierten „modernen“ Frauenbilder aus der Republik und Mao-Zeit und eine neue Grundlegung der weiblichen Subjektivität. Feminismus chinesicher Prägung wurde erneut zu einem kontroversen Diskussionsthema.
Anschliessend an den Vortrag haben Sie noch die Möglichkeit sich mit der Referentin und anderen Teilnehmern auszutauschen.
Sprache |
Deutsch |
Zeit |
20. März 2014, 18:30-20:00 |
Ort |
Confucius Institute at the University of Basel |
Eintritt |
Frei |