Meditationsgeschichte 1: Der Meditationsraum und seine Ausstattung • Die Körperkarten von Meister Yan Luo (wohl aus dem späten 10. Jh. u.Z.)
Kategorie: Vorträge und Lesungen
CIUB-Vorträge: Meditationsgeschichten
Meditationsgeschichte 1: Der Meditationsraum und seine Ausstattung • Die Körperkarten von Meister Yan Luo (wohl aus dem späten 10. Jh. u.Z.)
Rudolf Pfister
Im ersten Vortrag von zweien zur Meditationsgeschichte im mittelalterlichen China geht es um das Drumherum der Introspektion:
- Was lässt sich zum ‘stillen Raum’ sagen, den die Adepten benutzen, und wie soll der Meditationsraum ausgestattet sein?
- Welche Zeitmessgeräte nutzen sie, um ihre Übungen zu begleiten?
Die bei der ‘einwärts gerichteten Schau’ eingesetzten ‘Karten der inneren Gebiete’ lassen die Übenden die dunklen Räume des Leibesinnern erkennen: Was zunächst wie ein anatomisches Schaubild aussieht, zeigt sich unversehends als Hilfsmittel zur meditativen Selbst-Affektion, das die inneren Verhältnisse visualisieren soll. Die historische Aufarbeitung dieser Gebrauchsweise der Körperkarten ermöglicht einen Einblick in die meditative Praxis der daoistisch beeinflussten, hauptstädtischen Beamtenschaft.
Literatur
Pfister, Rudolf (2016) “On the Meditative Use of the Body Maps Found in the Composite Text ‘Songs of the Bodily Husk’ (Ti ke ge)”, in Curare – Journal of Medical Anthropology 39(2016)1: 56-74. <https://www.academia.edu/16138627/>
Rudolf Pfister
Research Institute for the History of Afro-Eurasian Life Sciences, Basel
Rudolf Pfister ist Sinologe und erforscht die Geschichte der Medizin und des Körpers, der Sexualität und des Bewusstseins im alten und mittelalterlichen China.
Sprache |
Deutsch |
Zeit |
21. Februar 2017, 18:30-20:00 |
Ort |
Confucius Institute at the University of Basel |
Eintritt |
Frei |